Pressemitteilung des Vorstandes vom 27.05.2024
Pressemitteilung vom Montag, 27.05.2024
Wie bereits angekündigt, ist der Vorstand des Schützenvereins Bunnen v. 1844 e.V. am heutigen Abend um 20:00 Uhr zusammengekommen und hat folgende Beschlüsse gefasst:
Aktuell wird rund um den Schützenverein Bunnen v. 1844 e.V. in den Medien sehr viel geschrieben, gesprochen und gezeigt. Ursache war der Vorfall am Pfingstmontag, an dem rechtsradikale Parolen von Gästen auf dem Schützenfest zu dem Song L‘amour Toujours von Gigi D’Augustino gesungen wurden.
Wir bestätigen, dass auch Mitglieder des Schützenvereins beteiligt waren.
Wir distanzieren uns als Verein von jeglichen rechtsradikalen Parolen und rechtsradikalem Gedankengut.
Wir bestreiten, wie von einigen Medien behauptet, dass das ganze Zelt ausländerfeindliche Parolen gesungen hat. Das Zelt war an diesem Abend sehr gut besucht. In einem kleinen Teilbereich der vorderen Tanzfläche kam es zu den o.g. Vorfall. Im Rest des Zeltes wurden diese Parolen nicht gesungen. Dies haben uns eine Vielzahl unserer Gäste und Vereinsmitglieder in den vergangenen Tagen bestätigt.
Wir als Schützenverein Bunnen sind vielfältig und leben dies seit Jahren. Ausgrenzung gibt es bei uns nicht. Wir sind gelebte Integration. Aus diesem Grund treffen uns die Vorwürfe hart und machen uns ratlos, wie wir damit umgehen sollen. Wir übernehmen Verantwortung und wagen den Blick nach vorne.
Mehrere Beteiligte des Videos, gleichzeitig Mitglieder unseres Schützenvereins haben am Samstag späten Nachmittag bereits den Rücktritt aus dem Verein erklärt, in der Hoffnung weiteren Schaden vom Verein abzuwenden. Der Vorstand unterstützt diese Entscheidung und nimmt den Austritt an. Wir wissen, dass sich diese Beteiligten proaktiv bereits mit der Polizei in Verbindung gesetzt haben.
Weitere Mitglieder des Vereins, die wir auf dem Video erkannt haben, wurden von Vorstandsmitgliedern befragt. Diese Mitglieder haben uns versichert, dass sie auf Grund der Lautstärke direkt vor den Lautsprechern nichts von den Gesängen mitbekommen haben, noch die verachteten Parolen gesungen haben. Sie sangen wie fast ausschließlich alle übrigen Gäste und Mitglieder auf der Tanzfläche nur den regulären Text.
Nach § 3 unserer Satzung können wir durch Beschluss des Vorstandes Mitglieder bei schwerwiegenden Verletzungen der Mitgliedspflichten (Rückstand des Mitgliedsbeitrages für zwei Beitragsjahre, Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten zu Lasten des Vereins und Ähnliches) aus dem Verein ausschließen. Diesen Tatbestand sah der Vorstand bei den verbliebenen Beteiligten als nicht erfüllt an.
Sollten uns weitere Fälle bekannt werden, ist es unsere Aufgabe diese kritisch zu untersuchen und über Ausschlüsse gemäß § 3 unserer Satzung zu entscheiden.
Aktuell ermittelt der Staatsschutz und sammelt alles belastende und entlastende Material. Sollten Mitglieder des Vereins auf Grund der Ermittlungen, strafrechtlich verurteilt werden, wird darauf in einer weiteren Vorstandssitzung über einen Ausschluss gemäß § 3 unserer Satzung beschlossen.
Der Verein wird Beratungsangebote suchen um sich mit den jungen Mitgliedern des Vereins und Freiwilligen über den Umgang mit Rechtsradikalismus zu sprechen. Hierzu haben wir bereits Kontakt mit dem Staatsschutz aufgenommen, um einen Termin mit der Präventionsabteilung zu bekommen.
Weiter wurde ein Verhaltenskodex für den Schützenverein Bunnen v. 1844 e.V. erarbeitet, den sämtliche Mitglieder unseres Vereins akzeptieren und leben sollen.
Der Ablauf des Schützenfestmontags 2025 und die musikalische Begleitung wird im Laufe des Jahres überdacht und überarbeitet.
Weiter haben wir Kontakt mit dem Staatschutz aufgenommen und unsere Unterstützung angeboten.
Wir appellieren an die Medien, auch die sozialen Medien den Druck aus der Berichterstattung zu nehmen.
Wir sind kein rassistischer Verein. Wir haben eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, die wir ernst nehmen. Wir haben aber auch eine Verantwortung gegenüber unseren Mitgliedern, dem Dorf und der Gemeinde.
Wir werden aktuell in Verruf gebracht. Der Staatsschutz ermittelt nach Medienberichten gegen 5 bis 6 Personen, die z.T. noch minderjährig sind.
Es kursieren Artikel und Beiträge im Internet und den sozialen Medien, in denen es heißt: „Ein ganzes Festzelt brüllt – Ausländer raus“. Das stimmt einfach nicht! Unverpixelte Videos wurden ins Netz gestellt. So bedauerlich der Vorfall auf unserem Schützenfest war, rechtfertigt es unseres Erachtens solche Handlungen nicht. Bei uns zerbrechen aktuell Familien, Freundschaften, Nachbarschaften und Seelen junger Menschen.
Aufklärung ist wichtig, aber das was wir die letzten Tage in Bunnen erlebt haben, darf auf keinen Fall der Preis dafür sein.
Wir nehmen die Sache ernst, bitte vertrauen Sie uns.
Der Vorstand des
Schützenvereins Bunnen v. 1844 e.V.